„Bulletproof – stark und smart durch stürmische Zeiten"
Wie Sie sich mit Weitblick sowie äußerer und innerer Stärke selbstbewusst und sicher aufstellen können.
Ralf Gasche, internationaler Top-Coach und Coach-Ausbilder, Bestsellerautor und Ex-Terrorismus-Fahnder des BKA hat seine Bulletproof-Erfahrung aus mehr als 40 Jahren Führung in komplexen Situationen, Überlebensstrategien, Abenteuer und Extremsport, Entrepreneurship, tausenden Seminaren, Coachings, Vorträgen, intensivem Personal Profiling und Managementberatung für Top Bonn auf den Punkt gebracht.
Meine Bulletproof-Methode fokussiert Sie als Unternehmer, Chef, verantwortungsvolle Führungspersönlichkeit und Arbeitgeber darauf, alle aktuellen Herausforderungen souverän zu meistern, und hilft Ihnen und Ihrem Unternehmen, sich vorausschauend auf alle Eventualitäten und Engpässe einzustellen. Eine unbezahlbare Investition. Sie besteht aus drei Abschnitten: 1. prepare-zone, 2. red-zone, 3. check-zone.
prepare-zone
Um für herausfordernde Zeiten gut gerüstet zu sein, empfiehlt es sich, sich bereits in Alltagszeiten gut auf eventuelle Schwierigkeiten vorzubereiten. Sich auf entsprechende Gedankengänge einzulassen, fällt den allermeisten Menschen in der Regel schwer, da sich alle Systeme und Abläufe gut anfühlen, die Stimmung hoch ist (und man sie nicht verderben will) und zu guter Letzt in aller Regel die veröffentlichten Prognosen eher zum Positiven als zum Negativen tendieren, um die Wirtschaft nicht zu verunsichern. Meine Einstellung hierzu: Professionell handelt, wer sich nicht in Wolkenkuckucksheimen und Wunschträumen ergeht, sondern der Realität zu jedem Zeitpunkt ins Auge schaut, auch wenn es ungemütlich erscheint. Wunschträume sind Illusion, überlebt werden muss in der knallharten Realität. Im Folgenden finden Sie die wesentlichen Ansatzpunkte und Vorgehensweisen mit sofort umsetzbaren Praxistipps.
a. Präsenz
Reflexion: Wenn Sie früh erkennen wollen, was kompliziert werden oder aus dem Ruder laufen könnte, dann gewöhnen Sie sich an, die eigenen Lebens- und Arbeitssituationen sehr bewusst wahrzunehmen & täglich neu zu reflektieren. Praxistipp: Legen Sie sich ein Reflexionstagebuch zu und notieren Sie jeden Abend Ihre Beobachtungen und Gedanken. Läuft alles nach Plan? Wie geht es mir und meiner Familie? Wo droht etwas aus dem Gleichgewicht zu geraten?
Achtsamkeit: Seien Sie stets wach und achtsam. Übernehmen Sie entschlossen Verantwortung und treffen Sie konsequent Entscheidungen. Schieben Sie nie die Schuld auf ungünstige Umstände oder andere Menschen. SIE allein sind für sich, Ihre Familie und Ihre Unternehmung der einzige und wahre Verantwortliche. Praxistipp: 1. Beobachten Sie sich und die Umwelt gut und entscheiden Sie täglich alle wichtigen und grundsätzlichen Lebensfragen. 2. Positionieren Sie sich jeden Tag klar und deutlich zu Ihren geschäftlichen und persönlichen Entscheidungen und Ausrichtungen. Damit sorgen Sie für einen achtsamen Umgang mit allem, was Ihnen wichtig ist. 3. Lassen Sie sich nicht vom Wesentlichen ablenken.
Klarheit: Lernen Sie, sich diszipliniert auf die eigenen Ziele zu fokussieren und sie klar zu verfolgen. Lassen Sie sich nie von Ihrem Weg abbringen. Praxistipp: Entwickeln Sie Best-Case-Szenarien zu ihren wichtigen unternehmerischen Zielen („Was will ich optimalerweise und bestmöglich erreichen?“) und nehmen Sie diese Vorstellungen als energetische Leitlinien für Ihr Handeln.
Volle Präsenz: Seien Sie mit den Gedanken immer dort, wo Sie gerade körperlich sind. Zu 100%, sonst riskieren Sie, an der Realität vorbei zu segeln, im schlimmsten Fall Fehlentscheidungen zu treffen oder einen folgenschweren Unfall zu haben. Praxistipp: Bevor Sie etwas beginnen, fokussieren Sie sich stets ein paar Sekunden auf das, was gleich passiert. Konzentrieren Sie sich auf sich selbst, Ihr Unternehmen, die Führungsaufgaben, die Mitarbeiter, Kunden, Zulieferer, die Gesamtsituation.
Systemcheck: Seien Sie stets auf der Hut und erkennen Sie größere Zusammenhänge und Abhängigkeiten von anderen. Hier gibt es mehr Verwicklungen, als wir realisieren. Wir haben oft eine gemeinsame Historie mit anderen, die Verpflichtungen oder „alte Rechnungen“ beinhalten, nach denen wir uns unbewusst ausrichten. Praxistipp: Führen Sie monatlich eine Stakeholder-Analyse durch, pflegen Sie Ihre Kontakte und Beziehungen, Analysieren Sie Ihre aktuelle Situation und prüfen und minimieren Sie Ihre Abhängigkeiten.
Big Picture: Verlieren Sie nie den Überblick und zoomen Sie auf die verschiedenen Ebenen Ihres eigenen Mikro- und Makrokosmos‘. Oft sehen wir nur unsere eigenen Füße und vergessen, was sich hinter dem Horizont verbirgt („über den Tellerrand schauen“).
b. Erwartungsmanagement
Checkliste „Erwartungsmanagement“: Schützen Sie sich vor unerwarteten Tatsachen und finden Sie heraus, was andere von Ihnen erwarten und Sie von ihnen. Praxistipp: Erstellen Sie schriftlich folgende Abgleiche: Was erwarten mein Unternehmen, mein Chef, meine Kollegen, Mitarbeiter, Kunden sowie meine Familie, meine Freunde und ich selbst von mir? Und in einem zweiten Schritt: Was erwarte ICH von ihnen? Decken sich die Erwartungen?
Eigenes Profil schärfen: Verfolgen Sie konsequent Ihre Ideen und Ihren Weg. Praxistipp: Überprüfen Sie, ob Sie sich treu sind: „Erfolg folgt, wenn man SICH folgt“.
c. Lifestyle
Resilienzfaktoren checken: Resilienz bezeichnet Ihre psychische Widerstandsfähigkeit. Praxistipp: Checken Sie die 7 Basisfaktoren, das sind: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Stärkenbewusstsein, Verantwortung übernehmen, Netzwerk, Zukunftsorientierung.
Fitness: Sorgen Sie dafür, dass Ihre körperliche, geistige und seelische Gesundheit ausgewogen ist und halten Sie sich auf allen drei Ebenen in Form. Praxistipps: 1. Ernähren Sie sich gut und senken Sie den Gebrauch von Genussgiften auf ein absolutes Minimum (besser: schließen Sie sie konsequent aus). 2. Sorgen Sie für regelmäßige sportliche Bewegung und Schwitzen (3x wöchentlich 45min). 3. Entspannen Sie sich und lernen Sie eine Anti-Stress-Methode. 4. Nehmen Sie sich Freiräume und schaffen Sie „Nicht-verplante-Zeit-Inseln“. 5. Finden Sie heraus, ob Sie wirklich zufrieden sind und Sie in Ihrem „richtigen Leben“ unterwegs sind.
d. Vorausschau, Vorbereitung
Stress-Schwachstellen: Identifizieren Sie Ihre Schwachpunkte und diejenigen in Ihrem Kooperationsumfeld. Praxistipp: Bleiben Sie immer wach und vorausschauend, schützen Sie Ihre Angriffspunkte, arbeiten Sie an ihnen und vergessen Sie nicht: auch andere können Sie mit ihren Problemen in Schwierigkeiten bringen, wenn Sie sich nicht rechtzeitig abgrenzen.
Stress-Check: Welche Stress-Signale/-anzeichen kann ich bei mir und in meinem Umfeld erkennen (körperlich, mental, Leistungsabfall?). Praxistipp: gehen Sie mindestens einmal pro Jahr zum Arzt und machen Sie ein großes Blutbild. Hieraus ergeben sich viele Hinweise auf Ihre Gesamtkonstitution und mögliche Stressanzeichen in Ihrem Körper.
Gesamtsituation beurteilen: Behalten Sie unsere globale wirtschaftliche Gesamtlage, die gesellschaftliche Entwicklung und die Weltgesundheit stets im Auge. Praxistipp: Welche Worst-Case-Szenarien sind für Sie denkbar? a) Was kann schlimmstenfalls passieren? b) Welche Folgen könnten in diesem Fall zu erwarten sein?
Handlungs- und Entscheidungsalternativen entwickeln: Überprüfen sie Ihre tatsächlichen Möglichkeiten und Priorisierungen. Praxistipp: „Plan B“ und „Plan C“ vorbereiten, „Alarmlisten“ (Notfallabläufe) & Checklisten aufbauen.
2. red-zone
In dieser Phase ist das schwierige oder sogar schädliche Ereignis eingetreten. Sie sind zeitnah gefordert, sich ihm zu stellen und mit der Situation klar zu kommen. Das Wichtigste zu diesem Zeitpunkt ist es, alles zu tun, um Ihre Handlungsfähigkeit unter allen Umständen und so lange wir möglich aufrechtzuerhalten.
a. Ruhe bewahren
Inhibition: Kontrollieren Sie ihre Reflexe und widerstehen Sie dem Impuls zu einer sofortigen und übereilten Reaktion. Praxistipps: 1. Mindestens einen Atemzug lang nichts tun, durchatmen und beruhigen. 2. Stets eine angemessene Zeit warten, erst dann reagieren.
b. Check/Überblick
Überprüfen: 1. Wer/welche Bereiche sind genau betroffen? 2. Weite/Tiefe des stressauslösenden Ereignisses? 3. Bin ich weiterhin grundsätzlich arbeits-/überlebensfähig? Meine Firma? 4. Welche Maßnahmen müssen sofort ergriffen werden? 5. Wer oder welcher Bereich benötigt unverzüglich Hilfe?
c. Look back
Erinnern Sie sich an die herausforderndsten Situationen Ihres Lebens und schöpfen Sie Kraft aus der Gewissheit, dass Sie auch diese harten Zeiten meistern werden. Praxistipp:
„Power-Posing!“ : Positionieren Sie sich gerade vor einen Spiegel, stützen die Hände kraftvoll in die Hüften und stellen Sie Ihre Gedanken auf „Gewinnen“ ein. Nach zwei Minuten werden Sie sich besser fühlen. Eine beeindruckende Studie von amerikanischen Psychologin Amy Cuddy beweist, wie bei dieser Übung unser Testosteron (Männlichkeitshormon) um 18% ansteigt und das Cortisol (Stresshormon) um 25% sinkt. Sie starten damit gestärkt in Ihre Herausforderung!
d. Action
Einleiten der wichtigsten Maßnahmen: 1. Kontaktaufnahme mit betroffenen Bereichen & Menschen. 2. Eindämmung/Verhinderung der Schadensausweitung, alle erforderlichen Maßnahmen planen und durchführen. 3. Ursachen identifizieren, abstellen, alternative Wege beschreiten. 4. Absprache mit Stakeholdern/Geschäftspartnern/Familie. 5. Maßnahmen- und Ablaufplan für die Krise erstellen.
e. Check Support
Wer kann mich/uns unterstützen? 1. „Alarm-Liste“ checken bzw. zeitnah anfertigen, 2. Interne & externe Unterstützung? Befreundete Unternehmen/Personen? Staatliche Unterstützung? Hilfskräfte? Externe Fachkräfte (Ärzte, Psychotherapeuten, Rechtsanwälte, Coaches, Unternehmensberater, Verbände u.v.m.)? 3. Benachrichtigen, anfordern/beantragen, beauftragen.
f. Krisen-Workflow
Pläne ruhig abarbeiten: Routinemäßige Zwischenreflexionen (Status Quo), Pausen einplanen. Check: 1. Wie geht es mir und den betroffenen Bereichen? Reflexion der erfolgten Reaktionen, der bisherigen Maßnahmen, Ergebnisse und Fortschritte. 2. Inwieweit greifen Alternativmaßnahmen / Priorisierungen? 3. Was fehlt? Welche weiteren Maßnahmen müssen ggfs. noch ergriffen werden?
g. Entscheidung über Fortgang
An dieser Stelle werden Sie die Entscheidung treffen müssen, ob die Ursprungssituation wiederherstellbar sein wird oder nicht. Die Antwort hängt davon ab, wie sich die Krisensituation bis zu diesem Zeitpunkt entwickelt hat und welche Schadensausweitung feststellbar ist. Eine kluge Entscheidung berücksichtigt die Hard Facts, auch wenn sie unbequem sein sollten und fokussiert auf den Überlebensmodus. Diese Phase beinhaltet viele Chancen, sich besser aufzustellen als vorher. Falls ja: Zeitgerecht das Ende der Übergangsmaßnahmen einleiten: 1. Konzentrierte und konsequente Abarbeitung aller „To Do’s“, 2. Bewusste Rücksteuerung zu den Normalprozessen, 3. Einleitung aller Maßnahmen und Aktionen zur Herstellung der gewohnten Abläufe, 4. Integrierung der Mitarbeiter, Rückkehrplan, -gespräche. Falls nein: Alternativplan aktivieren: 1. Aufbau- und Ablaufsysteme anpassen, neu aufsetzen, 2. Neue Ziele und Strategien entwickeln, 3. zeitnah umsetzen.
3. check-zone
Zu diesem Zeitpunkt sind alle wesentlichen Maßnahmen durchgeführt und die Krise zu großen Teilen bewältigt worden. Ich rate Ihnen dennoch, sich nicht einfach erleichtert zurück zu lehnen und entspannt zum Alltag überzugehen, sondern aus der Krise zu lernen und ein paar wenige, aber effektive Routinen einzuführen, die Sie für die Zukunft deutlich stabiler und erfolgreicher machen werden.
a. Review, Evaluation, Lernprozess
1. Nehmen Sie sich die Zeit, die Ursachen für die Auswirkungen der Krise auf Ihr Unternehmen und Ihr Leben zu analysieren. Stellen Sie sie prophylaktisch ab. 2. Identifizieren Sie bei sich und anderen die blinden Flecken, die möglicherweise dazu geführt haben, dass Sie zu spät oder falsch reagiert haben. 3. Entwickeln Sie Präventionsmaßnahmen und neue Vorgehensweisen, um sich für die Zukunft mit neuen Chancen und neuen Möglichkeiten bestmöglich aufzustellen.
b. Check- & Trainingsszenarien, Informationen einholen
1. Implementierung regelmäßiger Stresstests, Weiterbildung der eigenen Person sowie der entscheidenden Mitarbeiter und wichtiger Führungsebenen. 2. Regelmäßiges Monitoren der Gesamtsituation: im eigenen Bereich, die eigene Person, unternehmensweit. Entwickeln Sie Überprüfungsmöglichkeiten und Beobachtungsschleifen („Radar“).
c. Überwachung und Schutz
1. Überwachen und schützen Sie besonders gefährdete Einzelbereiche und wichtige Personen („Systemrelevanz“), um sie bei eventuellen neuen Schwierigkeiten bestmöglich vorbereitet und einsetzbar zu haben. 2. Frühwarnsysteme installieren, die Ihnen helfen werden, rechtzeitig zu erkennen, dass sich etwas in eine ungewünschte Richtung verändert. Der Aufwand lohnt sich, denn Sie werden in zukünftigen Situationen vor dem Schlimmsten bewahrt bleiben.
d. prepare-zone optimieren
Der Bulletproof-Kreislauf schließt sich: Überprüfen Sie Ihre Routinen für die Vorbereitungszeit und passen Sie sie an die neuen Erfordernisse an.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei allem, was Sie tun; sei es in Ihrer aktuellen Situation oder bei der Vorbereitung möglicher Bedrohungsszenarien. Ich freue mich über Feedback, wie Sie sich aufgestellt und Ihre Herausforderungen gemeistert haben. Bleiben Sie „Bulletproof“! www.gasche.com
Literaturliste:
1. Ralf Gasche: „High-Performance-Leadership“, Teile 1 + 2 in Top Magazin.
2. Ralf Gasche: „So geht Führung! 7 Gesetze, die Sie im Führungsalltag wirklich weiterbringen“, Springer Gabler, Wiesbaden, 2. Aufl. 2018.
3. Amy Cuddy: „TEDGlobal 2012“: www.ted.com/talk/amy_cuddy_your_body_language_may_shape_who_you_are